Lullaby
2017, Audioinstallation, 18'55''
Ausstellungsansicht: Werkschau 2017, Museum Haus Konstruktiv Zürich
"Die Welt der Filme ist ein wichtiger Katalysator für die künstlerische Praxis von Julia Bodamer. Einerseits reagiert sie auf diese mit filmischen Arbeiten, andererseits übersetzt sie den Film immer wieder in andere Medien. In der Audioinstallation „Lullaby“ erzählen vier Personen nacheinander den Anfang der Musicalnummer «Lullaby of Broadway» aus dem Filmmusical «Gold Diggers of 1935» (1935) aus der Erinnerung nach. Dass es sich dabei um eine Filmszene handelt, ist anfangs nicht klar, denn die Personen erzählen so, als handle es sich um ein persönliches Erlebnis. Der surreale Charakter der erzählten Szene lässt sogar einen Traum vermuten. Doch das wiederholte Erzählen macht nach und nach deutlich, dass es sich um keinen individuellen Traum handeln kann. Könnte es die Szene eines Filmes sein?
„Lullaby“ verweist auf den traumartigen Charakter des Films, das persönliche Erleben des Zuschauers und stellt das Erzählen in den Mittelpunkt. Es findet eine Transformation vom filmischen Bewegtbild in Sprache, vom Sehen zum Hören und vom erinnerten Bild der Erzähler zum imaginierten Bild des Zuhörers statt. Die zwei schwarzen Flächen werden dabei zu Projektionsflächen der Imagination und lassen sich gleichzeitig mit dem Inhalt der Erzählungen verbinden."
Text zur Ausstellung Werkschau 2017
SprecherInnen:
Claudius Körber
Dagna Litzenberger
Utz Bodamer
Lisa-Katrina Mayer